Hecken setzen für die Wildkatze

Die Wildkatze kehrt langsam nach Österreich zurück. Die Hinweise auf die seltene Waldbewohnerin mehren sich. Doch unzusammenhängende, durch Straßen zerschnittene Landschaften erschweren das Leben und die Fortpflanzung der „wilden“ Katzen. Der Naturschutzbund, Mitglied der „Plattform Wildkatze“[1], setzte vergangene Woche eine Hecke in der Steiermark und somit ein Zeichen, wie wichtig zusammenhängende Lebensräume für die scheuen Katzen sind.

Die Wildkatze hält sich am liebsten in naturnahen Wäldern auf. Große Laub- und Mischwälder bei gemäßigt kontinentalem bis mediterran-warmem Klima sind idealer Lebensraum für die wilden Katzen. Wenn sich in diesen Wäldern noch Lichtungen und versteckte Wiesen befinden, gibt es auch genügend Futter für das Wildtier. Bevorzugt verspeisen Wildkatzen Wühl- und Waldmäuse. Totholz, Hecken und Baumreihen ermöglichen der wilden Katze, sich zurückzuziehen oder sich zu verstecken bzw. von einem Waldstück zum anderen zu gelangen. Doch große Straßen oder Ackerflächen durchkreuzen oftmals potentielle Lebensräume der Wildkatze.

Das Naturschutzprojekt „Netzwerk Wildkatze“ unterstützt die Waldbewohnerin, wieder in Österreich Fuß zu fassen. In der Südoststeiermark pflanzte der Naturschutzbund nun die erste von mehreren Hecken, um der scheuen Waldbewohnerin zu helfen, wieder in Österreich Fuß zu fassen. Die Aktionsreihe des Naturschutzbundes, die vom BML gefördert wird, ist ein großer Schritt hin zur Verbesserung von Lebensraum und Wandermöglichkeiten für die Wildkatze. Die frisch gepflanzte Hecke nahe der steirischen Ortschaft St. Anna am Aigen ist etwa 250 Meter lang und besteht aus über 400 heimischen Sträuchern. Tobias Grasegger, Projektleiter des Naturschutzbund Österreich, half tatkräftig mit: „Die Früchte von Schlehdorn, Hasel oder Pfaffenhütchen stehen weit oben auf dem Speiseplan von vielen Vögeln und Kleinsäugern. Der Naturschutzbund wählte diesen Ort für den ersten Naturkorridor, da es in den angrenzenden Nachbarländern relativ stabile Wildkatzenpopulationen gibt.“

Grundbesitzer*innen aufgepasst:
Der Naturschutzbund möchte noch in weiteren Gebieten lebensraumverbessernde Maßnahmen setzen und sucht Grundeigentümer*innen, die sich auf ihrer Fläche für die Anlage einer Wildkatzenhecke interessieren. Kontaktaufnahme unter: tobias.grasegger@naturschutzbund.at

[1] Die „Plattform Wildkatze“ wurde 2009 gegründet und ist eine Kooperation von Naturschutzbund Österreich, Nationalpark Thayatal, Österreichischen Bundesforsten, Naturhistorischem Museum Wien, Jagd Österreich, Alpenzoo Innsbruck-Tirol sowie weiteren Wildkatzenexpert*innen.

Quelle Naturschutzbund Österreich am 15. April 2024


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WWF: Brutfloß soll Überleben der Flussseeschwalbe sichern

Die letzte Brutkolonie der Flussseeschwalbe im Osten Österreichs befindet sich in der Nähe des WWF-Auenreservats Marchegg in Zwerndorf. Inmitten eines Baggerteichs nahe der Siedlung Sandparz bietet ein künstliches Brutfloß einen geschützten Brutplatz, um die bedrohte Flussseeschwalbe an der March vor dem Aussterben zu bewahren. WWF Österreich und Forstverwaltung Baumgarten bauten das Floß im Rahmen des durch den Biodiversitätsfonds des Klimaschutzministeriums geförderten Projekts „Artenhotspot Auenreservat Marchegg“. „Mit dem Bau von Brutflößen an der March wollen wir den Flussseeschwalben in Niederösterreich das Überleben sichern”, sagt Projektleiter Michael Stelzhammer vom WWF. „Wie bieten den Zugvögeln einen sicheren Brutplatz, um die Flussseeschwalbe so als regelmäßigen Brutvogel in den March-Thaya-Auen halten zu können.” Der WWF fordert umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen an der gesamten Fließstrecke der March, um außer den Flussseeschwalben auch zahlreichen weiteren Arten ein Stück ihres natürlichen Lebensraumes zurückzugeben.
„Mit der Umsetzung von Naturschutzprojekten könnten an der March wieder natürliche Brutplätze auf Kiesbänken entstehen. Aber so weit ist es noch nicht – darum ist es so wichtig, das letzte Vorkommen der Flussseeschwalbe in Niederösterreich für die Zukunft zu erhalten”, sagt Michael Stelzhammer vom WWF.

An regulierten und kanalisierten Flüssen mit harter Uferverbauung finden die Zugvögel keinen Lebensraum mehr, um brüten zu können. Dabei sind Flussseeschwalben bei ihrem Nistplatz gar nicht wählerisch: Es genügt eine offene Schotterfläche mit guter Rundumsicht, geschützt vor Räubern und anderen Störungen – also idealerweise eine Insel im Fluss. Darum werden auch künstliche Nistplätze, wie das mit Kies bedeckte Brutfloß, von den Flussseeschwalben gerne angenommen: Am Kies der Floßoberfläche können sie ihre Eier sicher ausbrüten und die Jungvögel großziehen. Wichtig ist, dass die Flussseeschwalben beim Brüten nicht gestört werden: Deshalb stellt der WWF Infotafeln auf und verteilt Flyer, um Anrainer der March über das Brutfloß zu informieren.

Die Hintergründe
Flussseeschwalben waren in Europa einst weit verbreitet: Die weiß bis hellgrauen, schlanken Vögel mit gegabeltem Schwanz und rotem Schnabel lebten nicht nur in Küstennähe, sondern auch im Binnenland entlang von Flüssen wie etwa der Donau, dem Inn oder eben der March.

In Österreich sind Flussseeschwalben heute akut vom Aussterben bedroht: Die Ursachen sind Kraftwerksbauten, Schifffahrt und die Zerstörung der natürlichen Flussdynamik durch die Regulierung der Flüsse – schließlich sind die Vögel beim Brüten auf Kiesbänke und Schotterinseln angewiesen, die aber durch Flussregulierungen fast völlig verschwunden sind.

Aktuell brüten in Österreich nur noch drei Kolonien der Flussseeschwalben: am Rhein in Vorarlberg, am unteren Inn in Oberösterreich an der bayrischen Grenze und eben in Zwerndorf an der March – in Niederösterreich galten die Zugvögel in den 1990er-Jahren bereits als ausgestorben.

Das selbstgebaute Brutfloß ist aus Holz und rund 4 x 4 Meter groß, seine Oberfläche ist mit Kies bedeckt. Um zu verhindern, dass die aus den Eiern geschlüpften Vogelküken ins Wasser fallen, wurde am Floßrand ein Schutzzaun montiert.

Das besondere Balzverhalten 
Die Flussseeschwalbe bei der Balz zu beobachten, ist ein hinreißendes Schauspiel: Das Paar fliegt gemeinsam im schnellen Flatterflug senkrecht weit in den Himmel. Dann stürzen die Tiere pfeifend herab, um auf ihren Nistplatz zuzusegeln und sich im Gleitflug darauf niederzulassen. Dort präsentiert das Männchen mit unnachahmlicher Grazie sein Brautgeschenk: ein glitzerndes Fischlein. Mit hochgereckten Flügeln, stolz erhobenem Kopf und deutlichem Imponiergehabe überreicht es dieses. Das Weibchen verbeugt sich und nimmt den Fisch entgegen – während es ihn verschluckt, erfolgt die Kopulation. Dann wird gemeinsam das Nest gebaut (Quelle: Nationalpark Donauauen).

Körpergröße: 27 bis 31 Zentimeter
Flügellänge: 24 bis 28 Zentimeter
Flügelspannweite: 72 bis 82 Zentimeter
Die Männchen sind etwas größer als die Weibchen.

Das durch den Biodiversitätsfonds des Klimaschutzministeriums geförderte Projekt „Artenhotspot Auenreservat Marchegg“ an der niederösterreichischen March im Bereich der Siedlung Sandparz läuft bereits seit Frühling 2023 und noch bis Ende 2025.

Ein Making-Of-Video gibt es auf der WWF-Themenseite.

Quelle WWF am 03. April 2024


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Hopp-Hopp-Hoppla – Ostern ohne Osterhasen?

Ein Ostern ohne Osterhasen. Eine traurige Vorstellung, nicht wahr? Tatsache ist, dass die früher weit verbreiteten Feldhasen immer weniger werden. Obwohl sich Hasen ja sogar sprichwörtlich gut vermehren, können sie die negativen Auswirkungen von intensiver Landwirtschaft, Verkehr und Flächenverbrauch nicht mehr ausgleichen. Anlässlich des nahenden Osterfestes plädiert der Naturschutzbund deshalb dafür, sich auf abwechslungsreiche Landschaften und traditionelle, umwelt- und naturverträgliche Bewirtschaftungsformen zurückzubesinnen.

Nicht nur der Feldhase, das ‚natürliche Vorbild‘ des Osterhasen, braucht zum Überleben in der Kulturlandschaft viele verschiedene Landschaftselemente wie Hecken, Einzelgehölze und Feldraine. Und nicht nur er verschwindet mit deren Rückgang. Intensiv bewirtschaftete Flächen reduzieren die Artenvielfalt – auch jene der Pflanzen: So verhindert beispielsweise zu häufiges Mähen die Ausbildung von Früchten und Samen, wodurch die Artenzahl im Grünland stark zurückgeht. Dadurch schrumpft auch der Speiseplan für Tiere erheblich und macht den Lebensraum damit für sie noch unwirtlicher. Die vielen Straßen, die Lebensräume zerschneiden und die tägliche Versiegelung großer Flächen tun ihr Übriges zur ohnehin schon prekären Lage (auch) unserer Osterhasen.

Lebenswerte Umwelt für Osterhasen, Igel & Menschen
Der Naturschutzbund setzt sich auf vielfältige Weise dafür ein, dass ökologisch wertvolle Lebensräume erhalten bleiben. Seine langjährige Naturfreikaufaktion zur Rettung bunter Wiesen, artenreicher Heckenlandschaften und naturnaher Waldflächen bildet dabei einen besonderen Schwerpunkt. Doch das allein ist nicht genug. Besonders Landwirtschaft und Raumplanung müssen aktiv mitarbeiten, damit unsere Kulturlandschaft lebenswert für uns alle bleibt. Der Naturschutzbund appelliert an die Herzen der entscheidungstragenden Menschen – auf dass unsere Umwelt für uns, jedoch auch für Rebhuhn, Zaunkönig, Igel und natürlich auch unseren Osterhasen lebenswert bleibt.

Tipp
Im Frühjahr müssen sich die männlichen Hasen, die sogenannten „Rammler“, bei den Häsinnen als geeignete Partner beweisen. Die rasanten Wettläufe und Kämpfe, bei denen der Rammler ordentlich einstecken muss, lassen sich mit ein bisschen Glück jetzt auf Wiesen und Äckern beobachten. Sollte jemand den Osterhasen vor die Linse bekommen, das Foto bitte auf www.naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App teilen!

Quelle Naturschutzbund Österreich am 03. April 2024


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Insekten beobachten & Biodiversität erforschen

Der Citzen Science Award steht in den Startlöchern: Von 1. April bis 31. Juli sind Jung und Alt aufgefordert, sich intensiv vier Insektengruppen zu widmen, die heuer im Scheinwerferlicht stehen – und zwar Libellen, Tagfaltern, Hummeln und Heuschrecken: Konkret heißt das, dass Hobbyforscher*innen die Tiere beobachten, fotografieren und die Bilder auf der Naturschutzbund-Plattform naturbeobachtung.at teilen. Es winken nicht nur tolle Preise, man leistet als Citizen Scientist auch einen wertvollen Beitrag zur Biodiversitätsforschung in Österreich.

Indem man als Hobbyforscher*in das Insekt genau beobachtet und es zu bestimmen versucht setzt man den ersten essenziellen Schritt zu mehr Artenkenntnis. Natürlich stellt der Naturschutzbund seinen Citizen Scientists Expert*innen für Fragen und Bestimmungshilfen zur Seite – so wird die Artenkenntnis erneut erweitert. Mit dem Fotografieren und „Teilen“ der vier ausgewählten Insekten werden ganz nebenbei Verbreitungsdaten zur Insektenwelt Österreichs generiert, die der wissenschaftlichen Arbeit dienen, die wiederum die Basis für den Schutz dieser Arten ist. Auch Schüler*innen und Schulklassen sind herzlich eingeladen, am Citizen Science Award teilzunehmen. Der Naturschutzbund freut sich über jede einzelne Meldung auf naturbeobachtung.at!

Warum das Ganze?
Das primäre Ziel des Citizen Science Awards ist, möglichst vielen Menschen die Welt der Forschung näherzubringen. Positiver Nebeneffekt: Mithilfe der Bevölkerung entsteht so eine wertvolle Datensammlung. Damit wird der Ist-Zustand der Hummeln, Tagfalter, Libellen und Heuschrecken in Österreich eruiert und somit die Basis für weitere Forschungsarbeit geschaffen. Expert*innen werten beispielsweise aus, welche Arten besonders vom Klimawandel betroffen sind, welche Bestandstrends sich aktuell entwickeln und  wie sich Arealvorkommen bestimmter Arten verschieben. Die Forschungsergebnisse werden auf Kongressen oder in wissenschaftlichen Publikationen vorgestellt, fließen auch in den Jahresbericht des Naturschutzbundes ein und sind vor allem die Basis für wichtige Maßnahmen zum Schutz der Insekten.  

Wie kann ich mitmachen?
Einfach auf www.naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App registrieren und losstarten! Eine Kamera oder ein Smartphone schnappen und die Insekten-Beobachtungen festhalten. Die Bilder dann auf die Plattform hochladen. Jede*r sollte versuchen, möglichst viele unterschiedliche Beobachtungen zu den vier Insektengruppen – Libellen, Tagfalter, Hummeln und Heuschrecken – zu dokumentieren. Weitere Details zum Wettbewerb auf www.naturbeobachtung.at

24.10.24: Preisverleihung beim Young-Science-Kongress
Der 24. Oktober ist Preisverleihungstag! Beim 3. Young-Science- Award in Strebersdorf kann man vormittags bei Workshops und Vorträgen nochmals tief in Wissenschaft und Forschung eintauchen. Nachmittags werden die glücklichen Gewinner*innen in einem Festakt von BMBWF und OeAD ausgezeichnet.

Quelle Naturschutzbund Österreich am 27. März 2024


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Die Natur erwacht immer früher – Beobachtungen von Citizen Scientists sind gefragt

Der Jänner war laut GeoSphere Austria einer der fünf sonnigsten der letzten 100 Jahre. An einigen Orten Österreichs herrschte in diesem Monat sogar die höchste Temperatur der jeweiligen Messreihe. Auf naturbeobachtung.at, der Citizen-Science-Plattform des Naturschutzbundes Österreich, flatterte bereits Ende Jänner die erste Sichtung eines Admirals herein. Mit jeder geteilten Beobachtung bringt man die Forschung voran und setzt sich damit auch für Natur- und Klimaschutz ein. Der Naturschutzbund freut sich über rege Teilnahme!

Auch der Februar verzeichnete heuer ein Plus von 7,2 °C im Vergleich zu den Jahren 1961 bis 1990. Durch die ungewohnt warmen Temperaturen sind bereits die ersten Frühjahrsblüher zu sehen und damit werden auch die Insektenwelt und wie selbstverständlich auch wir Menschen aktiv. Wofür nun am besten die frische Frühjahrsenergie investieren? Natürlich in den Schutz von Arten und Klima: Die Naturschutzbund-Plattform naturbeobachtung.at macht es möglich. Jede*r von uns kann als „Citizen Scientist“ mit dem Teilen seiner Naturbeobachtungen zum Natur- und Klimaaktivisten werden: Die gesammelten Daten sind für den Naturschutzbund eine wichtige Basis für Aktivitäten, die dem Schutz der heimischen Natur und somit auch des Klimas zugutekommen.

Verfrühtes Frühlingserwachen
Der Frühling liegt ungewöhnlich bald in der Luft und beschert uns das frühzeitige Erblühen bzw. Erwachen von Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblume, Huflattich, Leberblümchen, Zitronenfalter, Kleinem Fuchs u.v.m. Auch Hummelköniginnen – in der Regel erst ab Mitte März aktiv – brummten heuer schon Anfang Februar in Tirol und der Steiermark umher. Sie besuchen nach dem Erwachen aus der Winterstarre Frühjahrsblüten, vor allem Weidenkätzchen, um neue Energie zu tanken, sodass die Nestsuche beginnen kann. Die erste Küchenschelle mit ihren leuchtend lila Blüten wurde bereits Anfang Jänner in der Steiermark entdeckt. Anfang Februar wurden Zitronenfalter, Tagpfauenauge und C-Falter – ein Schmetterling aus der Familie der „Edelfalter“ – in Niederösterreich und der Steiermark beobachtet. Fazit: Die Tierwelt bzw. die Natur im Allgemeinen erwacht – der deutlich spürbaren Klimaerwärmung zufolge – immer früher aus der Winterpause.

Insekten „teilen“ = Umwelt & Klima schützen
Der Naturschutzbund Österreich setzt sich traditionell intensiv mit der heimischen Insektenwelt auseinander und sammelt Daten zu deren Verbreitung. 2024 und 2025 stehen vor allem Hummeln, Schmetterlinge, Libellen und Heuschrecken im Mittelpunkt seiner Citizen-Science-Forschung. Sinn dahinter: Die Daten werden von Expert*innen ausgewertet, aus den Ergebnissen können fundierte Maßnahmen für den Umwelt- und somit auch Klimaschutz abgeleitet werden. Dabei ist der Naturschutzbund auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen und dankbar für jede*n, die/der als „Citizen Scientist“ auf der Plattform naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App aktiv wird. Good to know: Die Plattform bietet auch ein Diskussionsforum, in dem sich im heurigen Frühjahr bereits ein reger Austausch zu diversen Insektenfunden entwickelt hat.

Quelle Naturschutzbund Österreich am 07. März 2024


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Den grünen Daumen unterstützen: Infopaket Urban Gardening

Auf kleinstem Raum können auch in der Stadt frische Vitamine wachsen. Allerdings sollte mit dem Vorziehen der Pflänzchen noch bis Anfang März gewartet werden. In der Zwischenzeit hilft das Infopaket „Urban Gardening“ beim Planen der Bepflanzung: www.umweltberatung.at/infopaket-urban-gardening-essbares. Vorfreude ist die schönste Freude.

Gute Planung und sorgfältige Auswahl von Pflanzen und Samen sind die beste Voraussetzung dafür, aromatische Kräuter und frisches Gemüse aus eigenem Anbau zu ernten. „Urban Gardening ermöglicht, Pflanzenwachstum hautnah mitzuerleben und den intensiven Geschmack der eigenen Früchte zu genießen. Die blühenden Pflanzen decken außerdem den Insekten den Tisch − Biodiversität und Genuss gehen also Hand in Hand“, erklärt Björn Schoas, Gartenexperte von DIE UMWELTBERATUNG. Urban Gardening bedeutet Gartenbau in der Stadt – in privaten Gärten und am Fensterbrett genauso wie auf gemeinschaftlichen Flächen.

Infopaket: Urban Gardening – Essbares von Fensterbrett, Balkon und Co

Das Infopaket „Urban Gardening“ unterstützt dabei, die Bepflanzung von Blumenkisterln, Trögen und Beeten zu planen. Es enthält folgendes Infomaterial:

  • „Buntes, Duftendes und Essbares vom Fensterbrett“: Das Poster gibt Anregungen, um Vielfalt fürs Auge, zum Naschen und für die Insekten zu pflanzen.
  • „Die Gemüsescheibe“: Die Drehscheibe gibt einen Überblick über günstige Fruchtfolgen im Beet.
  • „Kräuter-Mischkultur-Scheibe“: Diese Drehscheibe zeigt ideale Kombinationen von Kräutern.
  • Was jede*r tun kann“: Das Poster zeigt Möglichkeiten, sich nachhaltig zu ernähren –  vom bepflanzten Blumenkisterl übers angemietete Selbsterntefeld bis zur Bestellung eines Biokisterls.
  • „Vitamine aus Wildpflanzen und Keimsprossen“: Das Infoblatt informiert über Ziehen von Keimsprossen am Fensterbrett und über das Sammeln und Zubereiten von Wildpflanzen.

Das Infopaket kann auf www.umweltberatung.at/infopaket-urban-gardening-essbares und an der Hotline von DIE UMWELTBERATUNG unter 01 803 32 32 bestellt werden.

Kräuter und Gemüsebeete jetzt planen

Im Winter ist die richtige Zeit um festzulegen, welche Pflanzen in der nächsten Saison angebaut werden. Denn noch ist etwas Zeit, um sorgfältig umweltschonende Gartenprodukte auszuwählen.
Empfehlenswert sind Samen aus biologischer Landwirtschaft, denn sie werden pestizidfrei hergestellt. Für Balkon und Fensterbrett sind Sorten ideal, die nicht zu hoch werden. Gebrauchte Verpackungen wie Eierbecher und Klopapierrollen können als Pflanzgefäße für die Anzucht dienen und kosten nichts.

Mit dem Vorziehen von Pflanzen sollte erst ab Anfang März begonnen werden, denn aufgrund der kurzen Tageslänge bekommen die Jungpflanzen vorher zu wenig Licht. Die Anleitung am Samenpäckchen gibt Auskunft über die Art und den optimalen Zeitpunkt der Aussaat.
Für das Vorziehen gibt es spezielle, nährstoffarme Anzuchterde, in der die Samen keimen und die Jungpflanzen gut gedeihen können. Torffreie Erde ist die beste Wahl – sie schützt die Moore, denn durch den Abbau von Torf werden Moore zerstört.

Weitere Informationen

Das Infopaket „Urban Gardening“ kann auf www.umweltberatung.at/infopaket-urban-gardening-essbares bestellt werden.

Bezugsquellen für Bio-Saatgut und Bio-Pflanzen sind in der „biologisch gärtnern“ Datenbank auf www.umweltberatung.at/bio-saatgut-und-jungpflanzen gelistet.

Individuelle Beratung zum naturnahen Gärtnern bietet DIE UMWELTBERATUNG an ihrer Hotline unter 01 803 32 32

Quelle DIE UMWELTBERATUNG am 04. März 2024


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NÖ Saatgutbibliotheken in ganz Niederösterreich

Die öffentlichen NÖ Saatgut-Bibliotheken bieten seit letztem Jahr für ihre Besucherinnen und Besucher Saatgut an, das diese kostenlos abholen, selbst anbauen und vermehren können und danach ihr vermehrtes Saatgut wieder zum Tausch in die Bibliothek bringen. Büchereien sind Expertinnen für Tausch- und Leihsysteme und setzen sich seit jeher für Bildung und gesellschaftliche Entwicklung ein. Ganz unter dem Motto: „Wir säen Zukunft – Nachhaltigkeit in den öffentlichen NÖ Bibliotheken“ ist es erstmalig gelungen mit den starken Partnern Land Niederösterreich, Treffpunkt Bibliothek und „Natur im Garten“ dieses wertvolle Projekt landesweit ausrollen zu können. 

Eine dieser NÖ Saatgutbibliotheken ist zum Beispiel die Stadtbücherei Tulln. Die Leiterin Sandra Schuster meint dazu: „Theorie und Praxis sollen die Besucherinnen und Besucher dazu anregen, sich mit der Kulturpflanzen-Vielfalt auseinanderzusetzen und Wissen zu Umwelt und Ernährung durch den umfangreichen Medienbestand vermittelt zu bekommen. Denn für unser Klima und den Erhalt einer lebenswerten Umwelt ist die Diversität in Flora und Fauna unerlässlich.“ Die Stadtbücherei Tulln bekommt jetzt exemplarisch das Buch „Bienenparadies Biogarten“ von „Natur im Garten“ und Treffpunkt Bibliothek sowie Bürgermeister Peter Eisenschenk überreicht. Die Stadtbücherei Tulln ist eine von mittlerweile 80 Saatgutbibliotheken in Niederösterreich.  

Ursula Liebmann, Geschäftsführerin von Treffpunkt Bibliothek, erklärt: „Wir freuen uns sehr, jeder öffentlichen Bücherei in Niederösterreich die Grundausstattung für die NÖ Saatgutbibliothek zur Verfügung stellen zu können. Bibliotheken sind Orte der Begegnung und des Austausches – wo alle willkommen sind, sich zu vielfältigen Themen rund um Nachhaltigkeit zu informieren. Die NÖ Bibliotheken bieten eine Vielzahl an Medien zum Thema Garten, Umwelt, Saatgutvielfalt, Kreislaufwirtschaft u.v.m. an. Share & Care ist unser Credo.“

Christa Lackner, Geschäftsführerin von „Natur im Garten“, führt aus: „Der Erhalt der Artenvielfalt in unseren Grünräumen und Gärten ist seit 25 Jahren ein erklärtes Ziel der NÖ-Umweltbewegung ‚Natur im Garten‘. Die Kooperation mit Treffpunkt Bibliothek ist wunderbar geeignet, um unsere Landsleute vom ökologischen Gärtnern zu überzeugen. Es freut uns, dass wir das Buch ‚Bienenparadies Biogarten‘ an interessierte Saatgut-Bibliotheken zur Verfügung stellen können.“

Mehr Informationen https://www.treffpunkt-bibliothek.at/noe-saatgutbibliotheken/

Quelle Amt der NÖ Landesregierung am 29. Februar 2024


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LH-Stellvertreter Landbauer: Bahnoffensive im Weinviertel ist auf Schiene

„Die Bahnoffensive im Weinviertel bringt einen deutlichen Qualitäts-Schub für unsere Pendler. Mit gezielten Maßnahmen wird das Angebot verbessert und der Komfort gesteigert. Der Einsatz von neuen Zügen bringt deutlich mehr Sitzplätze. Alleine auf der Nordwestbahn bedeutet das 15.000 Sitzplätze mehr pro Tag“, informiert Niederösterreichs Verkehrslandesrat LH-Stellvertreter Udo Landbauer. Mit der NÖ Leistungsoffensive will Landbauer den Bahnverkehr im Weinviertel nach vorne bringen. Er betont: „Mit dem Bahnausbau stärken wir auch die Lebensqualität in der Region und setzen einen starken Impuls für das Weinviertel.“

Die geplanten Verbesserungen umfassen folgende Verbindungen:

Nordwestbahn Stockerau – Retz: Bis Ende 2025 werden die Bahnsteige auf 220 Meter durch die ÖBB Infrastruktur verlängert, um Platz für die REX3-Züge zu schaffen. Jeder Zug bietet etwa 200 zusätzliche Sitzplätze. Dies bedeutet eine Erhöhung um etwa 10.000 Sitzplätze pro Tag und rund 60.000 pro Woche.

Nordbahn Wien – Gänserndorf – Laa an der Thaya: Bis zum Jahr 2030 werden alle Stationen entlang der Nordbahn modernisiert und die Strecke für eine Geschwindigkeit von 200 km/h ausgebaut. Ab Ende 2030 können dann längere Züge eingesetzt werden, was zu einer Erhöhung um etwa 15.000 Sitzplätze pro Tag führt.

Marchegger Ostbahn: Der zweigleisige Ausbau wird bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Ab 2025 wird ein neues Fahrplanmodell eingeführt, das den Einsatz von neuem Zugmaterial beim REX8 vorsieht. Dies bedeutet eine Steigerung um 150 Sitzplätze pro Zug ab 2026. Darüber hinaus läuft die Planung für die Nordwestbahn und die Laaer Ostbahn bis Ende 2024 in Zusammenarbeit mit der ÖBB Infrastruktur. Anschließend wird eine detaillierte Planung für die nächsten drei Jahre stattfinden.

Die neuen Fahrzeuge sind im gemeinsamen Verkehrsdienstevertrag zwischen Bund und Land mit der ÖBB-Personenverkehr AG vertraglich fixiert. Die Maßnahmen auf der Infrastruktur sind in gemeinsamen Verträgen mit dem Bund und der ÖBB-Infrastruktur geregelt. Neben den zahlreichen Infrastrukturausbauten werden auch die Verkehrsstationen laufend mit neuen Bike&Ride Anlagen, Anpassungen der Park&Ride Anlagen sowie Haltestellen für den Regionalbusverkehr modernisiert. Der Regionalbusverkehr wird an die Veränderungen im Bahnverkehr zum jeweiligen Zeitpunkt für ideale Umsteigeverbindungen angepasst.

Mit der Leistungsoffensive verfolgt LH-Stellvertreter Landbauer das klare Ziel, das Angebot im öffentlichen Verkehr zu verbessern. „Der tägliche Weg zur Arbeit muss für unsere Landsleute reibungslos funktionieren. Das geht nur, wenn die Züge auch pünktlich und zuverlässig fahren. Hier sind wir in enger Abstimmung mit den ÖBB, um die Qualität zu heben und das Angebot sicherzustellen, das sich die Pendler auch erwarten dürfen“, so Landbauer.

Quelle Amt der NÖ Landesregierung am 28. Februar 2024


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WWF: Baukonjunktur-Paket auf Sanierung ausrichten

Anlässlich der laufenden Regierungsverhandlungen fordert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich die Verankerung von Bodenschutz-Kriterien im Baukonjunktur-Paket. “Österreich hat bereits einen hohen Bodenverbrauch. Daher muss die Politik möglichst flächensparend vorgehen und den Fokus des Pakets eindeutig auf die Gebäudesanierung legen”, sagt WWF-Bodenschutzsprecher Simon Pories unter Verweis auf die sehr niedrige Sanierungsrate in Österreich. “Hier gibt es extrem viel Potenzial. Die Belebung der Ortskerne, das Aktivieren von Leerständen und die thermische Sanierung von Gebäuden sind für sich allein schon ein gewaltiges Konjunkturprogramm, das langfristig Arbeitsplätze sichert. Darauf sollte die Bundesregierung den Schwerpunkt legen, anstatt das Verbauen auf der grünen Wiese anzukurbeln”, fordert Pories. Neben Sanierungsanreizen benötige es strukturelle Verbesserungen für die Raumplanung sowie in der Länder-Wohnbauförderung, die zweckgewidmet und ökologisiert werden sollte.

“All das wäre sinnvoller als die von einzelnen Sozialpartnern geforderten Gießkannen-Hilfen, die indirekt die Bodenversiegelung befeuern würden. Umweltschädliche Subventionen gibt es schon jetzt mehr als genug, daher braucht es nicht auch noch einen Versiegelungsbonus. Das wäre teuer, klimaschädlich und sozial wenig treffsicher”, kritisiert Simon Pories vom WWF mit Blick auf den wenig durchdachten “Eigenheim-Bonus” der Wirtschaftskammer.

“Es gibt so viel Potenzial im Gebäudebestand der auch für die Baubranche lukrativ ist”, sagt Barbara Steinbrunner, Wissenschaftlerin an der TU Wien. “Es wäre fatal, wenn jetzt der Neubau auf der grünen Wiese gestärkt werden würde. Förderungen und Gesetze müssen zielgerichtet auf den Baubestand und auf Nachverdichtung einwirken.”

“Durch Zersiedelung und Versiegelung gehen tagtäglich Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten sowie wertvolle Flächen für den Rückhalt von Hochwasser und Schadstoffen verloren”, erinnert Bodenforscherin Christina Hummel (Scientists for Future). “Intakte Böden sind nicht nur das Fundament unserer Lebensmittelversorgung, sondern zählen auch zu den wichtigsten Verbündeten gegen die Klima- und Biodiversitätskrise. Daher müssen diese Faktoren auch bei Konjunkturpaketen mitberücksichtigt werden”, sagt Simon Pories vom WWF.

Quelle WWF am 26. Februar 2024


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Wildkatze wieder in (fast) ganz Österreich zuhause

In Österreich werden mehr und mehr Wildkatzen gesichtet, obwohl die Art hier als „ausgestorben“ gilt. Den Naturschutzbund erreichten Nachweise dieser seltenen Tiere unter anderem aus Vorarlberg und Osttirol. Im vergangenen November ist die Wildkatze schließlich auch in Salzburg aufgetaucht. In der Wachau wurden bereits zum zweiten Mal Jungtiere entdeckt. Das sind nur einige wenige Highlights der vergangenen Jahre. Der Naturschutzbund will mit seinen Aktivitäten zur Etablierung der scheuen Waldbewohnerin beitragen und freut sich auf Mithilfe.

Viele Jahre haben Expert*innen der „Plattform Wildkatze“1 gehofft, dass die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) auch Salzburg mit ihrer Anwesenheit beehrt. Ende November ging der Wunsch in Erfüllung: Ein Mitarbeiter der Österreichischen Bundesforste (ÖBf), die sich seit 2009 im Rahmen der Plattform für das heimische Wildtier engagieren, erhielt von einem Jagdpächter das Foto einer „verdächtigen“ Katze aus einer Gemeinde im Lungau und schickte es an die „Meldestelle Wildkatze“. Aufgrund der deutlichen Wildkatzenmerkmale wurde das Tier von den Expert*innen als sogenannter phänotypischer Hinweis eingestuft. Um zu einem sicheren Nachweis zu kommen, benötigt es eine DNA-Analyse.

Erste Wildkatze in Vorarlberg nachgewiesen
Erstmals übermittelte 2018 ein Vorarlberger Jagdaufseher mittels Fotofalle entstandene Bilder einer auffälligen Katze der Meldestelle. 2019 und 2020 folgten weitere Sichtungen. Das Land Vorarlberg beauftragte daraufhin ein „Wildökologisches Monitoring Wildkatze & Luchs“. So gelang im Frühjahr 2022 der erste genetische Nachweis einer Wildkatze in der Gemeinde Dornbirn. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: vier Nachweise von mindestens zwei unterschiedlichen weiblichen Wildkatzen, die der mitteldeutschen Population zugeordnet werden. „Ein schöner Erfolg. Dennoch bleibt es ein großes Geheimnis, wann und von wo die Wildkatzen nach Vorarlberg gekommen sind und ob es eine Population mit Fortpflanzung gibt“, sagt Ingrid Hagenstein, Naturschutzbund-Vertreterin und Mitglied der „Plattform Wildkatze“.

Wildkatzen-Liebe in der Wachau
Die Art gilt in Österreich nach wie vor als ausgestorben, da seit dem Ende der 1950er Jahre landesweit kein Nachweis für eine Fortpflanzung erbracht werden konnte. 2020 konnte jedoch nachgewiesen werden, dass sich Wildkatzen in der Wachau vermehren. Die ersten Fotos von Jungtieren erreichten den Naturschutzbund 2021. Vergangenen Sommer gelangen in der Wachau neuerlich Fotos von Wildkatzen-Jungen. Der Fund einer toten Wildkatze 2013 war der Beginn der intensiven Suche nach der Art in den Wäldern der Wachau. Seither wird in den dortigen Waldgebieten mittels Lockstöcken, Fotofallen wie auch Naturschutzhunden nach der scheuen Katze Ausschau gehalten. Mittlerweile ist die Wachau – neben Kärnten und dem Nationalpark Thayatal – zum Wildkatzen-Hotspot avanciert.

Es tut sich was in Osttirol
Nach dem ersten Wildkatzennachweis 2013 im Nordtiroler Paznauntal wurde es in Tirol wieder ruhig um die seltene Art. Erst 2022 änderte sich die Lage: Auf Fotofallenbildern aus Osttirol konnten von Expert*innen phänotypische Wildkatzen identifiziert werden. Seither ist die Zahl der bestätigten Hinweise in Osttirol auf sieben gestiegen. Dass die anmutigen Tiere bereits im Kärntner Möll-, Drau- und Gailtal nachgewiesen wurden, könnte auf eine Ausbreitung der Art von Kärnten aus hinweisen.

Unverhofft: Wildkatze in Kärnten gesichtet
Aus dem südlichen Kärnten häufen sich die Hinweise an die Meldestelle. Erst vor kurzem wurde je eine Wildkatze im Umkreis von Dellach im Gailtal sowie im Bezirk Klagenfurt Land gesichtet. Glücklicher Zufall: Bei der Vogelbeobachtung gelang einem Kärntner eine unverhoffte Wildkatzenbeobachtung in der Gemeinde Grafenstein. „Aufgrund der Fotos können wir sagen, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine Europäische Wildkatze handelt. Wild- und Hauskatzen sind nicht leicht zu unterscheiden. Hundertprozentige Gewissheit erreicht man nur über DNA-Proben“, erklärt Ingrid Hagenstein. „Seit der Gründung der Plattform sowie der Meldestelle Wildkatze 2009 hat sich das Wissen um die scheue Waldbewohnerin in Österreich deutlich verbessert. Die intensive Informationsarbeit sowie die Möglichkeit, Sichtungen zentral bekanntzugeben, hat die Zahl der Meldungen mittlerweile auf mehr als 1.000 gesteigert“.

Wildkatzen-Projekte made in Austria
Aktuell gibt es österreichweit zwei vom Waldfonds unterstützte Wildkatzenprojekte: Zum einen das Projekt „Netzwerk Wildkatze“ des Naturschutzbundes, dem die „Meldestelle Wildkatze“ zugeordnet ist: Die Meldestelle sammelt sämtliche Sichtungen und lässt sie von Expert*innen der Plattform auswerten. Die Daten fließen in die österreichische Wildkatzen-Datenbank und dienen als Basis für den Schutz und die Verbesserung der Lebensräume der gefährdeten Population. Großes Anliegen des „Netzwerks Wildkatze“ ist zudem, das Tier einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Zum anderen setzt sich auch das Projekt „Wald-Wildkatze-Wiederkehr“ des Vereins Felis für Bestandserhebungen sowie eine wildkatzenfreundliche Gestaltung von potentiellen Lebensräumen des seltenen Tiers ein. „Mit diesen ambitionierten Projekten wollen wir bewirken, dass sich die Wildkatze wieder in Österreich etablieren kann“, sagt Ingrid Hagenstein.

Beobachtungen bitte unter naturschutzbund.at/wildkatzenmeldung.html bekanntgeben.
Wie man eine Wildkatze von einer Hauskatze unterscheidet: HIER

Alle bisherigen Wildkatzen-Sichtungen: HIER

1 Die „Plattform Wildkatze“ ist eine Kooperation von Naturschutzbund Österreich, Nationalpark Thayatal, Österreichischen Bundesforsten, Naturhistorischem Museum Wien, Jagd Österreich, Alpenzoo Innsbruck-Tirol sowie weiteren Wildkatzenexpert*innen.

Waldfonds Logo

Quelle Naturschutzbund Österreich am 26. Februar 2024


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Der Frühjahrsputz in Niederösterreich startet: Gemeinsam für eine saubere Umwelt

Mit dem Beginn des Frühjahrs laufen in Niederösterreich die Vorbereitungen für die größte Umweltaktion des Landes: den Frühjahrsputz. Angesichts der früh einsetzenden milden Temperaturen ist es an der Zeit, unsere Landschaft von achtlos weggeworfenem Abfall zu befreien und aktiv zum Schutz unserer Umwelt beizutragen. Der seit 2006 stattfindende NÖ Frühjahrsputz ist zu einer der größten Umweltaktionen des Landes herangewachsen. Das gemeinsame Ziel ist es, die Landschaft von achtlos weggeworfenem Abfall zu befreien und gleichzeitig das Bewusstsein für eine nachhaltige Abfallentsorgung zu schärfen.  

Allein vergangenes Jahr sammelten 68.050 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher bei 864 Terminen insgesamt 250.389 Kilogramm Abfall. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf betont dazu: „Leider finden wir auch heute noch große Mengen an gedankenlos weggeworfenem Abfall auf Wiesen, Wäldern und Straßen vor. Diese Müllablagerungen schaden nicht nur dem Landschaftsbild, sondern vor allem unserer Umwelt. Umso mehr freut es mich, dass sich jedes Jahr zahlreiche Freiwillige finden, die unsere Heimat im Rahmen des NÖ Frühjahrsputz von Abfall und Unrat befreien.“

Getreu dem Motto – mit gutem Vorbild vorangehen, haben die NÖ Umweltverbände zu einer Startaktion aufgerufen, in der Abfall gesammelt wurde. Dabei zeigten Freiwillige, die gemeinsam für unsere Umwelt bei der Startaktion und in den vergangenen Jahren aktiv waren, dass es bereits ein großes Bewusstsein in der Bevölkerung gibt. „Die Unterstützung unserer Landsleute ist auch in diesem Frühjahr wieder unverzichtbar. Der Frühjahrsputz ist nicht nur eine Reinigungsaktion, sondern ein Aufruf zu einem nachhaltigen Umdenken. Wir wollen Bewusstsein für die richtige Abfallentsorgung schaffen und somit langfristig zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit unserer Umwelt anregen“, fügte Anton Kasser, Präsident der NÖ Umweltverbände, hinzu. 

Das langfristige Ziel des Frühjahrsputzes ist es, ihn eines Tages nicht mehr zu benötigen. Achtlos weggeworfener Abfall schadet nicht nur unserer Umwelt und uns selbst, sondern verschwendet auch wertvolle Ressourcen. Denn nur durch die richtige Abfalltrennung bleiben Wertstoffe im Recyclingkreislauf. Das ist gelebter Klimaschutz, Tag für Tag, das ganze Jahr – ganz einfach!

Die freiwilligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden optimal für den Frühjahrsputz ausgestattet. Warnwesten, Handschuhe, Müllgreifer und Müllsäcke werden bereitgestellt. Die Entsorgungskosten für gesammelten Abfall übernimmt der jeweilige regionale Verband. Die Anmeldung ist einfach und unkompliziert auf www.fruehjahrsputz.at möglich. Wer mitmacht, kann auch regionale Preise gewinnen. Somit stärkt der Frühjahrsputz nicht nur das Umweltbewusstsein im Land, sondern auch die Verbindung zwischen Umweltschutz und regionaler Wertschöpfung. 

Der Verein “die NÖ Umweltverbände” stellt die Dachorganisation der NÖ Abfallwirtschaft dar. Gemeinsam mit dem Land Niederösterreich und unseren Mitgliedern bestehend aus 22 Abfallwirtschaftsverbänden und den drei Statutarstädten verantworten wir das Abfallmanagement und deren Weiterentwicklung. Neben der Umsetzung von regulatorischen Veränderungen, verantwortet der Dachverein auch landesweite Projekte, welche sich an den drei Ebenen der Abfallhierarchie orientieren: Abfallvermeidung, Wiederverwendung und Recycling.

Weitere Informationen: www.umweltverbaende.at

Quelle Amt der NÖ Landesregierung am 23. Februar 2024


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Naturschutzbund sucht Frösche-Lebensretter*innen

Sie wandern wieder! Der Frühling kommt und damit machen sich tausende Frösche, Kröten, Unken, Molche und Salamander auf zu ihren Laichplätzen. Doch die Reise dorthin birgt Gefahren, wie beispielsweise stark befahrene Straßen. Die Froschklaub-Börse des Naturschutzbunds bietet die einzigartige Möglichkeit, Amphibienleben zu retten und dabei hautnah Neues über die gefährdeten Tiere zu lernen.

© Robert Hofrichter

Wenn die Temperaturen milder werden, erwacht der Springfrosch, gefolgt von Grasfrosch und Erdkröte als erstes aus seiner Winterruhe. Die drei Frühzünder beginnen bereits ab Mitte Februar zu ihren Laichgewässern zu wandern. Damit sie dort auch sicher landen, gibt es zwei bewährte Möglichkeiten, ihnen zu helfen: einerseits permanente Amphibientunnel, die unterhalb der Straßen durchführen und Frosch und Co eine sichere Reise ermöglichen. Andererseits die sogenannte Zaun-Kübel-Methode: Die grünen Froschzäune, die im Frühjahr die Straßenränder säumen, prägen das frühlingshafte Landschaftsbild. Hinter den Zäunen werden Kübel in den Boden eingegraben, in die die Frösche bei ihrer Wanderung entlang des Zauns plumpsen. Und genau hier kommen die Froschklauber ins Spiel!

„Good to know“ beim Fröscheklauben
Es klingt ganz einfach: Die Froschklauber sammeln die Tiere aus den Kübeln und setzen sie auf der anderen Straßenseite ab. Doch es gibt dabei einiges zu beachten: Die Kübel müssen täglich – manchmal sogar mehrmals – und bei jedem Wetter entleert werden. Regenjacke und Gummistiefel sind daher ein Muss. Damit nicht nur die Schützlinge sicher über die Straße kommen, sollte jede*r Lebensretter*in stets eine vor Ort erhältliche Warnweste tragen. Fröscheklauben ist aber noch viel mehr: Man kommt in den Genuss, Amphibien aller Art hautnah kennenzulernen. So kann man diese kleinen, liebenswürdigen Wunderwerke der Natur aus nächster Nähe bestaunen und „begreifen“ und am wichtigsten: Täglich viele, viele Frösche-Leben retten und damit einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz leisten. „Fröscheklauben ist eine wichtige und schnell realisierbare Akut-Maßnahme im Amphibienschutz. Gerade bei größeren Wanderstrecken wären jedoch dauerhafte Lösungen erstrebenswert. Danke an alle Froschklauber, die sich in ihrer Freizeit tatkräftig für das Leben von Frosch und Co einsetzen“, sagt Sarah Haslinger, Leiterin des „Netzwerks Amphibienschutz“ beim Naturschutzbund Österreich. Interessierte bitte einfach bei der Froschklaub-Börse des Naturschutzbundes melden

Froschbeobachtungen teilen
Der Naturschutzbund bittet die fleißigen Froschklauber*innen zudem, Fotos von möglichst vielen gesammelten Lebewesen auf naturbeobachtung.at zu teilen! Die Plattform des Naturschutzbundes hat die Aufgabe, Vorkommen und Verbreitung von Tieren und Pflanzen zu dokumentieren. Der Sinn dahinter: naturbeobachtung.at ist die Basis für wissenschaftlich fundierten Naturschutz, denn Expert*innen prüfen jede einzelne Sichtung und gewährleisten somit höchste Qualität. Dadurch können maßgeschneiderte Maßnahmen zum Erhalt und Schutz der Arten in die Wege geleitet werden.

Quelle Naturschutzbund Österreich am 14. Februar 2024


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WWF fordert “Grünes Sicherheitsnetz” für Österreich

Die Naturschutzorganisation WWF Österreich fordert ein “Grünes Sicherheitsnetz” aus natürlichen Schutzmaßnahmen und legt dafür ein neues Positionspapier samt Aktionsplan für die heimische Politik vor. “Natürliche Schutzmaßnahmen denken Klimaschutz, Naturschutz und das menschliche Wohlergehen zusammen. Das können zum Beispiel Flussrenaturierungen sein, die wertvolle Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten bieten und zusätzlich Gefahren durch Hochwasser mindern”, sagt WWF-Programmleiterin Hanna Simons. Ein Grünes Sicherheitsnetz aus vielen solchen natürlichen Schutzmaßnahmen könne entscheidend dazu beitragen, existenzbedrohende Krisen wie die Erderhitzung und das Artensterben zu bekämpfen und die Menschen vor den Folgen zu schützen. “Von den Alpen bis in die Städte braucht es umfassende Maßnahmen und die nötigen Mittel, damit wir ein Grünes Sicherheitsnetz über Österreich aufspannen können”, sagt Hanna Simons.

In Form eines zehn Punkte starken Aktionsplans legt der WWF nun vor, wie natürliche Schutzmaßnahmen für Mensch, Klima und Natur systematisch in Österreich ausgebaut werden sollen. Dazu gehört etwa ein Wasserschutz-Programm, denn 60 Prozent der heimischen Flüsse sind sanierungsbedürftig. “Besonders wichtig ist der Rückbau von unnötigen Barrieren und die Renaturierung von Flussläufen und Auen. Das erhöht auch unsere Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen der Klimakrise”, sagt Hanna Simons. Weitere Punkte sind ein bundesweites Bodenschutz-Programm und die Ausweitung von Schutzgebieten auf 30 Prozent der Landfläche – zum Beispiel in den letzten weitgehend unerschlossenen Naturräumen, die sich vor allem in alpinen Hochlagen befinden. Doch natürliche Schutzmaßnahmen sind auch im dicht besiedelten Raum relevant: So fordert der WWF Hitzeschutz-Programme in allen Städten und Gemeinden.

Natürliche Schutzmaßnahmen haben neben einem Hauptziel – etwa Katastrophenschutz oder Klima-Anpassung – auch zusätzliche Vorteile, zum Beispiel die Schaffung von Arbeitsplätzen, den Schutz der biologischen Vielfalt oder Beiträge zur Ernährungssicherheit. So verringert die Wiederherstellung von Feuchtgebieten nicht nur die negative Wirkung von Hochwasser durch die Schaffung von Überschwemmungsgebieten, sondern reichert auch das Grundwasser an und verbessert die Wasserqualität. Eine natürliche Bewirtschaftung von Wäldern macht diese nicht nur resilienter gegen Naturkatastrophen, sondern erhöht auch die CO2-Speicherfunktion. “Wetter- und klimabedingte Ereignisse verursachen bereits jetzt Schäden in Höhe von mindestens zwei Milliarden Euro im Schnitt pro Jahr. Natürliche Schutzmaßnahmen können solche Schäden verringern und sind daher in jeder Hinsicht eine lohnende Investition”, sagt Hanna Simons vom WWF.

Der Handlungsbedarf ist enorm. Die Erderhitzung schreitet voran, 2023 brachte erneut Hitzerekorde und Extremwetterereignisse. Dazu kommen Naturzerstörung und Artensterben: Laut der jüngsten Aktualisierung der globalen Roten Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten sind von den insgesamt mehr als 157.000 erfassten Arten über 44.000 in Bedrohungskategorien – mehr als je zuvor. Die Fläche an Feuchtgebieten ist seit 1900 weltweit um 70 Prozent zurückgegangen. Auch in Österreich ist der Trend extrem negativ: 90 Prozent der ursprünglichen Moorfläche sind bereits zerstört. Der Flächenfraß ist mit 12 Hektar Bodenverbrauch pro Tag weiterhin enorm hoch. “Wir brauchen eine Trendwende. Klima- und Naturschutz müssen noch viel stärker auf allen Ebenen berücksichtigt und gemeinsam gedacht werden”, fordert Hanna Simons vom WWF.

Quelle WWF am 29. Jänner 2024


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Energiewende Niederösterreich: Bilanz und Ausblick

Bei einer Pressekonferenz in St. Pölten am heutigen Donnerstag zogen LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, eNu-Geschäftsführer Herbert Greisberger und Peter Obricht, Leiter der Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft beim Amt der NÖ Landesregierung, Bilanz über die Energiewende in Niederösterreich und gaben einen Ausblick auf künftige Entwicklungen.

„2023 war ein Rekordjahr für die erneuerbare Energie! Im Vorjahr wurden über 52.000 neue Photovoltaik-Anlagen in Niederösterreich installiert. Damit sind in unserem Bundesland derzeit insgesamt 125.000 Photovoltaik-Anlagen in Betrieb“, gibt Pernkopf Rekordzahlen bekannt, der auch betonte: „2023 wurden so viele Photovoltaik-Anlagen errichtet, wie in den letzten sechs Jahren. Damit wurde die Sonnenstrom-Leistung mehr als verdoppelt. Mittlerweile können 570.000 Haushalte mit Sonnenstrom versorgt werden“. Der Fokus liege weiterhin auf versiegelten Flächen, Dächern und Parkplätzen. Dafür werden im Frühjahr und im Herbst wieder zwei Fördercalls für PV-Überdachungen von bestehenden versiegelten Parkplätzen durchgeführt. Bisher wurden bereits 1.544 Parkplätze unter anderem bei der SCS in Vösendorf, beim Megaplex St. Pölten und beim Stift Altenburg mit Photovoltaik überdacht. Außerdem freute sich Pernkopf, dass die „PV-Förderlotterie abgestellt wurde. Photovoltaik-Anlagen sind ab heuer von der Umsatzsteuer befreit, das wird den Sonnenkraft-Turbo weiter stärken.“

Als zweiten Punkt erläuterte der LH-Stellvertreter den Ausbau der Windkraft. 54 Prozent aller österreichischen Windkraftanlagen stünden in Niederösterreich. „Im Frühjahr werden die Windzonen überarbeitet. Die Gesamtfläche, die für Windkraft genutzt wird, bleibt unterm Strich auch in Zukunft nahezu unverändert. Die Windkraft-Leistung dank Repowering und Modernisierung der bestehenden Windräder vervielfacht sich aber. Erzeugen derzeit 800 Windkraftanlagen etwa 5.000 Gigawattstunden, so werden in Zukunft 1.000 moderne Windkraftanlagen rund 12.000 Gigawattstunden liefern“, führte er weiter aus.

Im Hinblick auf die Netzinfrastruktur kündigte Pernkopf eine neue Initiative an. Die verschiedenen Netzbetreiber würden insgesamt 650 Millionen Euro pro Jahr in den Netzausbau investieren. Pernkopf: „Daher starten wir eine Initiative für Batteriespeicher. Erste Vorzeigeprojekte gibt es bereits in Neulengbach, Schweiggers, Litschau und Maissau. Wir werden nun gemeinsam mit der Energie- und Umweltagentur möglichst viele neue Projekte unterstützen und einen großen Teil der neuen Bundesförderung für Niederösterreich abholen.“

Hinsichtlich des Ausbaus der Biomasse gab Pernkopf bekannt, dass die Holz- und Biomasse-Heizungen in Niederösterreich bereits die Erdgas-Anlagen und Heizöl-Anlagen überholt haben. Das mache unabhängiger von Gas-Importen und stärke die Wertschöpfung im ländlichen Raum. „Niederösterreich ist heute das Bundesland mit dem meisten Ökostrom und der größten CO2-Einsparung. Wir werden uns nicht ausruhen, sondern diesen Weg weitergehen,“ fasste der LH-Stellvertreter zusammen.

Dr. Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreichs, hob hervor: „Niederösterreich liegt bei der Erzeugung von Ökoenergie deutlich vor jedem anderen Bundesland. Diese Entwicklung ist zurückzuführen auf den Ausbau der Photovoltaik-Anlagen und der Windkraft-Anlagen. Der Photovoltaik Strom in Niederösterreich hat sich im Jahr 2023 mehr als verdoppelt. Übers Jahr gerechnet liefert die Photovoltaik mittlerweile schon unglaubliche 20 Prozent des Strombedarfs, in Spitzenzeiten sogar bis zu 100 Prozent! Dazu ist die Energiewende auch ein massiver Faktor für die heimische Wertschöpfung geworden.“

Dipl. Ing. Peter Obricht, Leiter der Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft beim Amt der NÖ Landesregierung, führte aus: „Betrachtet man den Zeitraum 2005 bis 2021, dann sind die Gesamtemissionen in Niederösterreich um etwa 25 Prozent gesunken und österreichweit um 16 Prozent. Bezieht man auch die aktuellen Prognosen und Schätzungen mit ein, dann sind die Emissionen in Niederösterreich seit 2005 sogar schon um 36 Prozent gesunken“. Hauptfaktoren für den Rückgang der Emissionen in Niederösterreich seien u. a. verbesserte Energieeffizienz, Wärmedämmung, die Schließung des Kohlekraftwerks Dürnrohr, Verbesserungen in der Abfallwirtschaft und die Beimischung von Biokraftstoffen im Verkehrsbereich.

Quelle Amt der NÖ Landesregierung am 29. Jänner 2024


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Naturparadies aus zweiter Hand: Lebensraum Schottergruben

Beim Abbau von Stein, Kies und Sand entstehen in der Landschaft sichtbare Spuren. Diese Eingriffe scheinen auf den ersten Blick Lebensräume vollständig zu zerstören. Tatsächlich können solche Abbaustätten jedoch oft wertvolle Lebensräume darstellen. Es bedarf nachhaltiger Planung, Fachwissen sowie durchdachter, langfristiger Maßnahmen, um solche Areale gezielt zu gestalten. Am Dienstag, 20. Februar, um 18.30 Uhr im „Haus für Natur“ im Museum Niederösterreich in St. Pölten zeigen Anhand von Bildern und Videos Anton Lasselsberger (Lasselsberger GmbH), Wolfgang Stark (Schmetterlingsexperte) und Gerhard Rotheneder (Naturfotograf), dass diese Abbaubereiche zu einem Naturparadies aus zweiter Hand werden können.

Bereits um 17 Uhr führt Ronald Lintner als wissenschaftlicher Leiter durch das „Haus für Natur“. Interessierte können also vor der Veranstaltung über 40 lebende Tierarten beobachten. Das „Haus für Natur“ hat an diesem Tag bis zum Beginn der Veranstaltung um 18.30 Uhr geöffnet. Das Veranstaltungsticket gilt ab 17 Uhr auch als Eintrittskarte. Das Event entspricht den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Green Meetings. Eine klimafreundliche und bequeme öffentliche Anreise wird empfohlen. Der Eintrittspreis beläuft sich auf fünf Euro (Online-Tickets www.museumnnoe.at/erlebtenatur) inklusive Kuratorenführung durch das „Haus für Natur“ und Eintritt von 17Uhr bis 18:30 Uhr. Der Eintritt ist gratis mit der Museum Niederösterreich Jahreskarte.

Nähere Informationen https://www.museumnoe.at/

Quelle Amt der NÖ Landesregierung am 29. Jänner 2024


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Blau-gelber Bodenbonus schon im ersten Jahr voller Erfolg

Mit dem Blau-gelben Bodenbonus hat das Land Niederösterreich vor einem Jahr eine wichtige Maßnahme gegen unnötige Bodenversiegelung vorgestellt. Gefördert werden Entsiegelungs- und Schwammstadtprojekte, vornehmlich von Gemeinden. Die Nachfrage ist groß, zwölf Projektvorhaben sind bereits für den Blau-gelben Bodenbonus eingereicht und zum Teil schon umgesetzt worden. „Der blau-gelbe Bodenbonus ist eines unserer Leuchtturmprojekte, an dem sich mittlerweile auch andere Bundesländer orientieren. Die ersten zwölf Entsiegelungs- und Schwammstadtprojekte werden mit insgesamt 1,3 Millionen Euro gefördert“, zieht LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf eine erfreuliche Bilanz. Erst in der Vorwoche hat das Land Steiermark eine ähnliche Initiative vorgestellt.

Das Ziel ist, versiegelte Flächen wieder aufzureißen und wasserdurchlässig zu machen. 15.500 Quadratmeter waren es bisher. Die natürlichen Funktionen des Bodens werden durch die Entsiegelung und nach der Fertigstellung teilweisen Gestaltung mit einer Pflasterung, Rasengittersteinen, wassergebundenen Decken sowie Grün- und Wasserflächen weitestgehend wiederhergestellt. An Hitzetagen bedeutet das eine kühlere Umgebung, insbesondere bei einer klimafitten Bepflanzung. Bei Starkregenereignissen kann Regenwasser versickern, statt die Kanalisation zu belasten. Beispiele für die Förderung mit dem blau-gelben Bodenbonus sind das Stadtzentrum von Amstetten, das bis Ende 2025 zur grünen Feier-, Verweil- und Erholungszone umgebaut wird mit 100 Bäumen in einem speziellen Substrat, das ihnen Wasser und Luft verfügbar macht. Der Schlossplatz in Bad Vöslau, der bereits zu einem multifunktionalen Stadtplatz mit Baum- und Grüninseln sowie einem Wasserspiel umgebaut wurde oder der Nibelungenplatz in Tulln, der dank vorheriger Bürgerbeteiligung bis Ende des nächsten Jahres vom Parkraum zu einem großen Naherholungsraum mitten in der Stadt wird.

Bis zum Jahr 2025 stellen Land und Bund sechs Millionen Euro für Förderprojekte im Rahmen des blau-gelben Bodenbonus zur Verfügung. „Die Nachfrage ist groß. In den letzten zwölf Monaten haben wir über unser Kommunales Förderzentrum 60 Anfragen zu Projektvorhaben beantwortet und alle Fördermöglichkeiten für die Gemeinden abgeklärt“, so Dr. Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie-und Umweltagentur des Landes NÖ, die im Auftrag des Landes den Blau-gelben Bodenbonus koordiniert. Berücksichtigt werden bei der Förderberatung auch mit dem Blau-gelben Bodenbonus kombinierbare Förderungen wie die Bundesförderung „Flächenrecycling“ und die Sonderförderung „Klimagrüne Orts- und Begegnungszentren in NÖ Gemeinden“ des Landes NÖ gemeinsam mit der Initiative Natur im Garten. Zählt man diese Förderungen dazu, steigt die Zahl der unterstützten Projekte auf mehr als 25. Seit dem Sommer wird auch eine Erstberatung für Gemeinden angeboten, damit sich grobe Ideen zu konkreten Projektvorhaben entwickeln.

Quelle Amt der NÖ Landesregierung am 02. Jänner 2024


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Nationalparkforum des Nationalparks Donau-Auen

Der Nationalpark Donau-Auen lädt am Montag, 11. Dezember, ab 16 Uhr im Volksheim Fischamend zum diesjährigen Nationalparkforum, der jährlichen Informationsveranstaltung für die Region sowie alle Nationalparkinteressierten mit Expertenstatements, Interviewrunden und Diskussionen.

Vor dem Hintergrund, dass Nationalparks Hotspots der Biodiversität und oft letzte Refugien bedrohter Arten sind, menschliche Einflüsse auf die Lebensräume sowie der Klimawandel als globales Phänomen jedoch auch auf die Schutzgebiete und ihre Artenzusammensetzung einwirken, widmet man sich diesmal den Donaufischen, Effekten des Klimawandels und regionalen Renaturierungsprojekten als Gegenmaßnahme.

Unter dem Titel „Wirkung des Klimawandels auf die Donaufischfauna“ diskutieren Nationalparkdirektorin Edith Klauser, Klaus Haslinger von Geosphere Austria, Günther Unfer von der Universität für Bodenkultur, der Fischamender Umweltgemeinderat Tobias Leister, Franz Kiwek, Präsident der Österreichischen Fischereigesellschaft, sowie Christoph Litschauer, Projektkoordinator des Alpen Karpaten Korridors, ob die Klimakrise im Nationalpark Donau-Auen angekommen ist, was steigende Wassertemperaturen für die Fischfauna im Nationalparkgebiet bedeuten und inwieweit die Revitalisierungsprojekte an Schwechat und Fischa helfen können, den Klimawandel für die Donaufische abzupuffern.

Nähere Informationen und Anmeldungen unter 02212/3450, e-mail nationalpark@donauauen.at und www.donauauen.at.

Quelle Amt der NÖ Landesregierung am 07. Dezember 2023


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Neue Zahlen zur Bodennutzung und –versiegelung in Niederösterreich

Rechtzeitig zum Tag des Bodens am 5. Dezember hat die Österreichische Raumordnungskonferenz neue Zahlen zur Bodennutzung und –versiegelung für alle Bundesländer veröffentlicht. Dabei sticht heraus: „Niederösterreich ist das Land mit der geringsten Flächeninanspruchnahme und der geringsten Versiegelung. 7,36 Prozent des Dauersiedlungsraums sind versiegelt, damit liegt unser Bundesland gemeinsam mit dem Burgenland an der Spitze,“ so LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Der Österreich-Schnitt liegt bei 9,1 Prozent, hinter dem Burgenland (7 Prozent) und Niederösterreich kommen Oberösterreich (8,5 Prozent) und die Steiermark (9 Prozent), Schlusslicht sind Vorarlberg (17 Prozent) und Wien (46 Prozent). Weitere Details: Niederösterreich besteht zu 94,3 Prozent aus Äckern, Wäldern, Gärten, Gewässern und Bergen, während 2,2 Prozent der Landesfläche für Gebäude und Betriebsanlagen und 3,3 Prozent für Schienen und Straßen genutzt werden.

Pro Kopf sind in Niederösterreich 503 Quadratmeter versiegelt, dieser Wert liegt naturgemäß im wesentlich dichter besiedelten Wien niedriger. „Schon historisch bedingt wurde in Wien und anderen Großstädten immer in die Höhe und sehr dicht gebaut, während man am weiten Land auch Platz für Bauernhöfe, produzierende Wirtschaft und Industrie findet. Anders gesagt: Das Land versorgt die Stadt mit Lebensmitteln und täglichen Gütern. Das braucht Platz und schlägt sich in der Statistik nieder,“ erklärt Werner Pracherstorfer, Leiter der Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr beim Amt der NÖ Landesregierung. Doch auch in dieser Statistik wurde die Wende geschafft: Die Baulandfläche pro Kopf geht mittlerweile zurück und ist im Vergleich der letzten zehn Jahre um 15 Quadratmeter gesunken. Und das, obwohl die Wohnfläche pro Person im gleichen Zeitraum um zehn Prozent gestiegen ist.

Entscheidend dafür ist eine strenge Raumordnung. Täglich werden 0,5 Hektar neu als Bauland gewidmet. Davon werden 47 Prozent versiegelt, denn in diesen 0,5 Hektar sind auch Hausgärten etc. enthalten. Gleichzeitig werden auch die Baulandreserven abgebaut, das heißt, alte Bauland-Widmungen genutzt statt neue auszuweisen. „Damit werden Baulücken bebaut und Orte nach innen verdichtet, statt nach außen zersiedelt,“ so Pernkopf. In den letzten fünf Jahren wurden die Baulandreserven um 1.300 Hektar reduziert.

„Wir gehen sparsam mit Grund und Boden um, denn wir brauchen ihn für die Produktion von Lebensmitteln, für Wohnraum, Arbeitsplätze und natürlich als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Deshalb sind bei uns neue Fachmarktzentren verboten und neue Parkplätze bei Supermärkten eingeschränkt worden. Mit dem blau-gelben Bodenbonus wiederum werden versiegelte Flächen wieder entsiegelt und renaturiert“, erklärt der LH-Stellvertreter weiter. Als nächste Maßnahme werden nun neue Betriebsgebiete auf maximal zwei Hektar beschränkt oder müssen interkommunal gewidmet und betrieben werden, das heißt die Steuereinnahmen müssen aufgeteilt werden. „Es soll keine Konkurrenz zwischen Nachbargemeinden um neue Betriebsgebiete entstehen, denn das bewirkt auch eine Konkurrenz um Grundstücke und Bodenverbrauch. Damit hilft diese Regelung nicht nur dem Bodenschutz, sondern auch kleinen Gemeinden ohne eigenen Wirtschaftsparks,“ skizziert Pernkopf die weiteren Schritte.

Quelle Amt der NÖ Landesregierung am 06. Dezember 2023


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