Rund 45 Prozent der heerestauglichen jungen Männer in Österreich entscheiden sich jedes Jahr für den Zivildienst – Tendenz steigend! Während die meisten Zivildienstleistenden ihre Stellung nach einer Maturareise im Herbst antreten, sind die Frühlingstermine schwieriger zu besetzen. „Da viele junge Männer zu diesem Zeitpunkt noch in der Schule sind, werden die Eintrittstermine im April und Mai viel seltener genutzt“, erzählt Renate Schleger, Bereichsleiterin der Personalabteilung des Österreichischen Roten Kreuzes.
„Der Zivildienst ist für viele junge Menschen der erste Berührungspunkt mit sozialen Berufen und der Freiwilligkeit. Als Zivildienstleistender beim Roten Kreuz lernen junge Männer die Freuden des sozialen Engagements kennen, sammeln wertvolle Erfahrungen und knüpfen Kontakte fürs Leben. Daher ist es umso erfreulicher, dass mit dem neuen Jahr das Entgelt für Zivildienstleistende erhöht wurde. Ein zusätzliches Schmankerl: Jeder Zivildienstleistende erhält für die Dauer des Dienstes ein Klimaticket gratis“, sagt Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes.
Großer Bedarf an Zivildienstleistenden besteht derzeit etwa in Tirol: Für den Eintrittstermin im Mai sind noch rund 60 Stellen unbesetzt. Der Landesverband Niederösterreich sucht noch rund 30 junge Männer, die ab April im Rettungsdienst tätig sind. Auch das Rote Kreuz im Burgenland und in Salzburg sind noch auf der Suche nach Zivildienstleistenden ab April, vorrangig im Rettungsdienst, aber vereinzelt auch für die Sozialen Dienste wie etwa dem Service „Zuhause Essen“. In Oberösterreich fehlen für den Juli-Eintrittstermin noch rund 40 junge Männer. In der Steiermark haben noch 5 angehende Zivis die Chance, ihren Zivildienst beim Roten Kreuz zu verrichten – entweder im Rettungsdienst oder in der Blutspende.
Rotkreuz-Zivildienstleistender Alex M. berichtet: „Für mich war schon immer klar, dass ich meinen Zivildienst beim Roten Kreuz machen möchte. Als große, humanitäre Organisation eilt dem Roten Kreuz ein toller Ruf voraus und ich wollte mich sinnvoll einbringen. Es ist ein gutes Gefühl, einen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu leisten und ich würde mich immer wieder so entscheiden.“
Zivildienst in Österreich
Der Zivildienst stellt seit 1975 eine wichtige Säule im österreichischen Sozialbereich dar. Mussten anfangs sogenannte Wehrdienstverweigerer ihre pazifistischen Gewissensvorbehalte noch vor einer Kommission mit einem Richter glaubwürdig begründen, ist der Weg zum Zivildienst heute weniger bürokratisch. Junge Männer können statt dem Dienst an der Waffe aus Gewissensgründen durch die Feststellung in einem Formular den Zivildienst machen. Weitere Voraussetzungen sind die Tauglichkeit und die rechtzeitige Abgabe der Zivildiensterklärung.
Immer mehr Burschen entscheiden sich für den Zivildienst. Im Jahr 2022 wurden österreichweit 14.370 Zivildienstleistende zugewiesen – um 1,5 Prozent mehr als 2021. Davon leisteten rund 40 Prozent ihren Dienst im Rettungswesen.
Nähere Informationen: www.roteskreuz.at/ich-will-helfen/zivildienst
Quelle Rotes Kreuz am 24. Februar 2023 um 10:24 Uhr