VCÖ: Bodenversiegelung in Österreich massiv gestiegen – Asphaltwüsten verursachen gefährliche Hitze-Staus

16. Juli 2021 / VCÖ für Entsiegelungsprogramm mit mehr Grünflächen und Bäumen im Straßenraum und bei Pkw-Parkplätzen

VCÖ - Mobilität mit Zukunft

Bereits fast 2.400 Quadratkilometer von Österreich sind durch Bau- und Verkehrsflächen versiegelt, das entspricht fast der Fläche von ganz Vorarlberg, macht der VCÖ aufmerksam. Asphalt- und Betonwüsten verursachen gefährliche Hitze-Staus. Hitze ist eine große Gesundheitsgefahr. In Jahren mit Hitzewellen gibt es mehr Hitzetote als Verkehrstote. Der VCÖ fordert ein Entsiegelungsprogramm. In Städten und Gemeinden braucht es entlang der Straßen deutlich mehr Bäume und Grünflächen. Auch bei Pkw-Abstellplätzen sind Maßnahmen nötig.

Allein in den vergangenen fünf Jahren wurde in Österreich im Schnitt jeden Tag eine Fläche von 7,5 Hektar versiegelt, macht der VCÖ aufmerksam. Das entspricht der Fläche von zwölf Fußballfeldern. Mit rund 2.400 Quadratkilometern ist die versiegelte Fläche in Österreich rund sechs Mal so groß wie Wien und fast so groß wie Vorarlberg, verdeutlicht der VCÖ.

„Der Ausbau von Straßen und Pkw-Abstellplätzen verwandelt immer mehr Böden zu Asphaltwüsten und verursacht Hitze-Staus. Österreich braucht nicht nur Maßnahmen, um weitere Versiegelung zu verhindern, sondern auch ein umfassendes Entsiegelungsprogramm“, betont VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen. Denn Hitze ist eine extreme Gesundheitsgefahr. Die Hitze ist vor allem für Kleinkinder, chronisch Kranke und Personen mit Atemweg- und Herzkreislauferkrankungen gefährlich. In Jahren mit Hitzewellen wie heuer ist die Zahl der Hitzetoten höher als die Zahl der Verkehrstoten.

Derzeit gibt es in Städten und Gemeinden entlang von Straßen meist eine Kolonne von parkenden Autos, aber keine oder nur wenige Bäume. Die Autos heizen sich in der Sonne massiv auf, auch unter den Autos sammelt sich die Hitze, die in der Nacht an die Umgebung abgegeben wird. Die Abkühlung in den Straßen wird dadurch zusätzlich behindert. „Obwohl die Erderhitzung massiv zunimmt, schauen viele Straßen in unseren Städten so aus als würde es die Klimakrise nicht geben. Um die Gesundheit der Bevölkerung vor den Folgen der zunehmenden Hitze zu schützen müssen die Städte mehr Maßnahmen als bisher gegen Hitze-Staus umsetzen. Auch die Reduktion des Kfz-Verkehrs dabei essentiell“, betont VCÖ-Expertin Rasmussen. Entlang von Straßen braucht es in den Städten und Gemeinden deutlich mehr Grünflächen und Bäume als Schattenspender.

Bei großen Pkw-Parkplätzen, die es etwa bei Einkaufszentren und Supermärkten gibt, sollten zumindest halb so viele Bäume wie es Autoabstellplätze gibt, verpflichtend vorgeschrieben werden, fordert der VCÖ.

Quelle VCÖ – Mobilität mit Zukunft am 16. Juli 2021 um 07:04 Uhr


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