Nordbahn: ÖBB nutzen Semesterferien für Bauarbeiten

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© ÖBB Zenger
  • Modernisierung der knapp 70 Kilometer langen Strecke schreitet voran
  • Von 4.2. bis 12.2. kommt es zu Fahrplanänderungen auf den Linien S1 und REX1 – ÖBB richten Schienenersatzverkehr ein
  • Ausbau bringt Verbesserungen im Regionalverkehr und ist österreichischer Beitrag für schnellere Verbindungen nach Prag und Berlin
  • Mehr Sicherheit durch weniger Eisenbahnkreuzungen

Vor genau einem Jahr hat der Ausbau der Nordbahn begonnen. Auch 2023 gehen die Arbeiten weiter: Sämtliche Bahnhöfe entlang der Strecke werden modern und barrierefrei, Gleisanlagen sowie Oberleitungs- und Sicherungsanlagen erneuert. Als Ergebnis wird die knapp 70 Kilometer lange Strecke zwischen Wien Süßenbrunn und der Staatsgrenze bei Bernhardsthal nicht nur ein modernes Erscheinungsbild an den Bahnhöfen haben, sondern auch höhere Geschwindigkeiten zulassen. Außerdem werden sich die Betriebsqualität und die Kapazität dieser auch international bedeutsamen Strecke maßgeblich verbessern. Davon profitieren sowohl Fahrgäste im Fernverkehr als auch Pendler:innen im Nah- und Regionalverkehr. Mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen bringt die Auflassung sämtlicher Eisenbahnkreuzungen entlang der Strecke.

Fahrplanänderungen und Schienenersatzverkehr wegen Bauarbeiten

Die ÖBB nutzen die Semesterferien in Wien und Niederösterreich für Bauarbeiten, die zu Fahrplanänderungen auf den Linien S1 und REX1 führen. Zwischen Deutsch-Wagram und Strasshof wird ein Streckengleis gesperrt. Während der Sperre werden entlang der Strecke Fundamente für neue Oberleitungsmasten in den Boden gerammt und die Masten anschließend errichtet. Außerdem finden in Helmahof Unterbauarbeiten für den neuen, verlängerten Bahnsteig statt. Deshalb kommt es auf der Strecke Wien Floridsdorf – Wien Leopoldau – Gänserndorf – Bernhardsthal – Břeclav von Samstag, 04.02.2023 (00:20 Uhr) bis Sonntag, 12.02.2023 (04:30 Uhr) zu Fahrplanänderungen.

Die Züge der Linie S1 mit dem Ziel- und Startbahnhof Marchegg entfallen zwischen Deutsch-Wagram und Marchegg. Für diese richten die ÖBB im Abschnitt Deutsch Wagram – Gänserndorf einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein. Zusätzlich werden die im Stundentakt fahrenden Züge der Linie S1 mit dem Ziel- und Startbahnhof Gänserndorf von/bis Marchegg verlängert.

Die Schienenersatzverkehrsbusse von Gänserndorf in Richtung Wien fahren abweichend vom regulären Fahrplan früher ab und die Reisezeit kann sich um bis zu 30 Minuten verlängern.

Einzelne Züge der Linie REX1 haben geänderten Abfahrtszeiten, wobei einige dieser Züge zusätzlich in Deutsch Wagram halten und einzelne Verbindungen komplett ausfallen. Reisende werden gebeten, sich vor Fahrtantritt nochmals in der ÖBB Fahrplanauskunft SCOTTY oder beim ÖBB Kund:innenservice unter 05-1717 zu informieren.

Stück für Stück zu einer modernen Nordbahn

Bis 2030 arbeitet sich die ÖBB-Infrastruktur AG Stück für Stück, also Baulos für Baulos vorwärts. Die Arbeiten sind getrennt in den Südabschnitt zwischen Wien Süßenbrunn und Gänserndorf sowie den Nordabschnitt von Gänserndorf bis zur Staatsgrenze. Während im Südabschnitt die Arbeiten bereits auf Hochtouren laufen, findet für den Nordabschnitt aktuell die Umweltverträglichkeitsprüfung statt. Im Rahmen der Modernisierung werden sämtliche Eisenbahnkreuzungen aufgelassen und teilweise durch Unter- oder Überführungen bzw. Begleitwege ersetzt. Das erhöht die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen, egal ob auf der Schiene oder auf der Straße.

Insgesamt umfasst der Ausbau der Nordbahn die Auflassung von 18 Eisenbahnkreuzungen und die Modernisierung von 17 Bahnhöfen bzw. Haltestellen – eine logistische Herausforderung für die Planung des Bauablaufs. Arbeiten dieser Größenordnung gehen jedoch nicht ohne Beeinträchtigungen wie Lärm und Staub vonstatten. Deshalb informieren die ÖBB die Bevölkerung jeweils rechtzeitig im Vorfeld per Postwurfsendung über anstehende Arbeiten.

Nach der Fertigstellung steht den Pendler:innen bis Gänserndorf ein dichterer S-Bahn-Takt zur Verfügung. Das Park&Ride-Angebot wird entlang der gesamten Strecke ausgebaut. Für Anrainern:innen wird sich der Schallschutz deutlich verbessern. Im Fernverkehr werden Fahrgäste von kürzeren Fahrzeiten profitieren. Die südmährische Grenzstadt Břeclav soll von Wien aus in einer Dreiviertelstunde erreichbar sein. Nach Prag ist – mit dem Ausbau der Nordbahn und weiteren Ausbauten in Tschechien – eine Fahrzeit von drei Stunden und 45 Minuten geplant. Damit ist der Ausbau der Nordbahn auch ein Teil der Via Vindobona, einer geplanten Hochleistungs-Bahnverbindung zwischen Wien und Berlin.

Nachhaltige Mobilität: Umwelt und Wildtiere werden geschützt


Die ÖBB leisten schon jetzt mit 100 % grünem Bahnstrom einen wesentlichen Beitrag für den Klimaschutz. Auch bei der Modernisierung der Nordbahn werden neben Verbesserungen für Fahrgäste und Anrainer:innen wichtige Umweltkriterien berücksichtigt. Neben entsprechenden Ausgleichspflanzungen wird etwa der seltene Lebensraum „Erlwiese“ in Bernhardsthal gesichert und aufgewertet. Dabei handelt es sich um eine Flugsanddüne samt entsprechender Tier- und Pflanzenwelt, wie es sie in Österreich nur an einer weiteren Stelle gibt. Auch für die Wildtiere entlang der Bahn ist gesorgt: Um die besonders große Barrierewirkung der Bahn in Verbindung mit der parallel verlaufenden B49 bei Angern zu reduzieren, wird dort eine rund 60 Meter breite Grünbrücke als Querungshilfe für Wildtiere errichtet. 

Quelle ÖBB am 06. Februar 2023 um 09:00 Uhr


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