Blütenreiche Blumenrasen sind eine wunderschöne und insektenfreundliche Alternative zum monotonen Zierrasen. Sie bringen mit ihrer Vielzahl an blühenden Wildblumen Leben in den Garten. Weniger mähen ist ein Geheimnis dieser Vielfalt. Die Aktion „No Mow May“ ist ein guter Anlass, den Rasenmäher ruhen zu lassen und den Rasen seltener zu mähen. DIE UMWELTBERATUNG bietet auf der Website viele Informationen zu Blumenrasen und Blumenwiesen sowie zum Schutz von Wildbienen, Schmetterlingen und Vögeln: www.umweltberatung.at
Ein Zierrasen besteht nur aus wenigen Grasarten und benötigt regelmäßiges Mähen, viel Dünger und Wasser. Oft werden auch große Mengen Pflanzenschutzmittel eingesetzt, um den Rasen lupenrein grün und unkrautfrei zu halten – mit drastischen Folgen: „Blumen und Tiere verschwinden. Außerdem beeinträchtigen die eingesetzten Dünger und Spritzmittel den Boden, das Grundwasser und die Gesundheit von Menschen und Tieren“, warnt Bernadette Pokorny, Gartenberaterin von DIE UMWELTBERATUNG.
Blumenrasen: weniger Arbeit und mehr Nahrung für Tiere
Dabei geht es auch viel einfacher und bunter: „Wenn ein bestehender Gebrauchsrasen nicht mehr gedüngt, gespritzt und bewässert und nur mehr 5 bis 7 Mal pro Jahr gemäht wird, können sich Wildblumen nach und nach im Rasen ansiedeln. So kann ein Blumenrasen entstehen. Schneller geht es, wenn Teile der Grasnarbe entfernt und Wildblumensamen oder –jungpflanzen ausgesät oder eingepflanzt werden“, erklärt die Umweltberaterin. Gänseblümchen, Günsel, Ehrenpreis und viele andere Pflanzen des Blumenrasens bieten mit ihren Blüten Nahrung für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten.
No Mow May
In England, der Heimat des penibel gepflegten Rasens, wurde von der Organisation Plantlife erstmals 2019 der „No Mow May“ ausgerufen: Im Mai soll einen Monat lang nicht gemäht werden, um so die Pflanzenvielfalt und den Insektenreichtum im Garten zu fördern. Die Aktion No Mow May kann dazu beitragen, dass Rasenflächen mit Wildblumen als Zeichen für umweltbewusstes Gärtnern und nicht als Schlampigkeit angesehen werden.
Mähen in Etappen
Insekten und Kleintiere haben oft keine Chance, eine Mahd mit dem Rasenmäher zu überleben. Aus diesem Grund sollte gemäht werden, wenn wenig Insekten unterwegs sind, zum Beispiel an kühlen und bedeckten Tagen oder am Abend. Das Mähen mit Sense, Handmäher und Grasschere überleben Schmetterlinge, Bienen und Heuschrecken eher als eine Mahd mit Rasenmäher oder Motorsense. Wichtig ist in jedem Fall, nicht die ganze Fläche auf einmal zu mähen, damit den Tieren eine Rückzugsfläche bleibt. Das Schnittgut sollte 2 bis 3 Tage auf der Fläche verbleiben, damit die Samen ausfallen und Tiere sich zurückziehen können. Danach muss es aber entfernt und kompostiert oder verfüttert werden.
Je nach Nutzung mähen
Rasenflächen, auf denen Kinder spielen, können häufiger gemäht werden, in anderen Bereichen reicht in der Regel eine monatliche Mahd. Große Gärten eignen sich für die Anlage einer Blumenwiese, die nur ein- bis zweimal jährlich gemäht wird. Ein durch die Wiese gemähter Weg ermöglicht es, diese bequem zu durchqueren und zu nutzen. Besonders Schmetterlingen hilft man, wenn im Herbst ein kleiner Bereich des Gartens ungemäht bleibt, damit dort Schmetterlingsraupen und –puppen überwintern können.
Quelle DIE UMWELTBERATUNG am 10. Mai 2023 um 09:43 Uhr