Viele Arten sind bedroht
Der Zustand der Artenvielfalt in der Schweiz ist ernüchternd: Mehr als ein Drittel aller untersuchten Arten sind bedroht (siehe Rote Listen Schweiz). Die Verluste sind vorwiegend auf die intensive Landnutzung und den Verlust von Lebensräumen zurückzuführen. Laut wissenschaftlichen Studien steigert eine höhere Artenvielfalt nicht nur das Wohlbefinden des Menschen, sondern beeinflusst auch unser Klima, die wirtschaftlichen sowie die ökologischen Leistungen des Ökosystems Erde (Quelle: BAFU).
Mit einfachen Massnahmen starten
Mit einfachen Massnahmen erschaffen Sie im Garten oder auf dem Balkon eine Oase für viele verschieden Arten:
- Ersetzen Sie exotische Blumen (z.B. Geranien) durch einheimische Wildblumen wie Ziest, Ochsenauge oder Natternkopf. Einheimische bestäuberfreundliche Pflanzen locken Insekten in den Garten und bieten ihnen Nahrung.
- Kleinstrukturen wie Ast-, Laub- und oder Steinhaufen schaffen Raum und Unterschlupf für Lebewesen. Lassen Sie an ungestörten Orten Laub- oder Asthaufen liegen. Igel und andere Kleintiere finden dort über den Winter ein Quartier.
- Erschaffen Sie ein Paradies für Insekten, Vögel und Spinnentiere. Verwenden Sie dazu einheimische und unterschiedliche Gehölze und Stauden für ihre Hecke. In vielen Gemeinden gibt es regelmässig Wildsträucheraktionen. Einwohner der Stadt Luzern können einmal im Jahr kostenlos Wildsträucher beziehen (Wildsträucheraktion Stadt Luzern). Fragen Sie bei ihrer Gemeinde direkt an.
- Benutzen Sie keine Insektizide oder Herbizide, damit vertreiben Sie wertvolle Nützlinge, verunreinigen Böden und verschmutzen unser Grundwasser.
- Die meisten Gartenschädlinge können mit Nützlingen erfolgsversprechend bekämpft werden. Die Umweltberatung Luzern hilft Ihnen bei spezifischen Fragen sehr gerne weiter.
- Nistgelegenheiten für Igel, Wildbienen oder Vögel können die Biodiversität in ihrem Garten erhöhen. Achtung: Beim Kauf von Nisthilfen sollten Sie sich von einer Fachperson beraten lassen.
- Mit sonnigen Kiesflächen oder Biotopen lassen sich sogar Amphibien und Reptilien zeitweise in den Garten locken. Solche Projekte sind zeitintensiver und sollten von einer Fachperson begleitet werden. Lassen Sie sich zu diesem Thema von unserer Umweltbibliothek inspirieren.
- Engagieren Sie sich auch in der Gemeinde, z.B. bei einem Schulhaus, rund um eine Wohngenossenschaft oder auf einem Firmenareal: Machen sie den Verantwortlichen neue Vorschläge und stellen sie die bisherige 08/15-Bepflanzung zur Diskussion.
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Ein „unaufgeräumter Garten“ mit vielen Kleinstrukturen hat für unsere einheimische Biodiversität sehr viel zu bieten.
Haben Sie also Mut zum wilden Garten!
Quelle Umweltberatung Luzern am 16. Mai 2019 um 07:32 Uhr