Konkrete Schritte zur blau-gelben Energieunabhängigkeit

LH-Stv. Pernkopf: „2023 wird ein Rekordjahr für den Ausbau Erneuerbarer Energie und damit für mehr Energieunabhängigkeit und Klimaschutz“

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(v.l.n.r.) Frank Dumeier (Vorstand W.E.B. Windenergie), LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Georg Waldner (Geschäftsführer ImWind) und Hans Christian Kirchmeier (Vorstand IG Holzkraft). © NLK Pfeiffer

Vor wenigen Wochen wurde der blau-gelbe Weg zur Energieunabhängigkeit, der eine Verdreifachung des Wind- und eine Vervierfachung des Sonnenstroms und insgesamt über 10.000 Gigawattstunden (GWh) zusätzlichen sauberen Strom beinhaltet, vorgestellt und auch im Landtag beschlossen. In einer Pressekonferenz am heutigen Dienstagvormittag stellte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf die nächsten konkreten Schritte vor um diese Ziele zu erreichen.

„Mit dem Ausbau von Photovoltaik, Windkraft und Biomasse wird 2023 ein Rekordjahr auf dem Weg zu Erneuerbarer Energie und damit für mehr Energieunabhängigkeit und Klimaschutz“, sagte Pernkopf und konkretisierte: „Wir rechnen heuer mit 15.000 neuen PV-Anlagen und stellen dafür auch eine neue Förderung von zusätzlich vier Millionen Euro für PV-Überdachung von bestehenden versiegelten Parkplätzen bereit.“ Die Förderung richte sich an Gemeinden, Unternehmen, Vereine und Kirchen und betrage bis zu 1.000 Euro pro Kilowattpeak, woraus sich ein Mehr an rund fünf Megawattpeak sauberer Sonnenstrom ergebe. „Das sind rund 2.500 Parkplätze, die überdacht und sinnvoll doppelt genutzt werden“, so der LH-Stellvertreter.

Zudem werden auch Freiflächen-Anlagen auf schon beanspruchten Flächen wie beispielsweise Kläranlagen oder Deponien gebaut, „deshalb haben wir bereits vor Weihnachten die 1. Zonierung mit 116 Zonen und gesamt 1.00 Hektar beschlossen“, führte Pernkopf weiter aus, was einer Verdreifachung der gesamten Dach- und Freiflächen entspreche. Weitere von den Gemeinden vorgeschlagene Flächen werden bereits von Experten geprüft.

Als zweiten Punkt erläuterte der LH-Stellvertreter den Ausbau der Windkraft. Aktuell stehen rund 770 Windräder im Bundesland, 39 seien alleine 2022 dazugekommen. „Alleine 31 Windräder werden gerade gebaut, gehen heuer ans Netz und erhöhen die Windstromleistung um 165 Megawatt, das sind zwei Drittel des gesamten Ausbaus in Österreich.“ 92 Windkraftanlagen, davon 38 Repowerings, seien derzeit im behördlichen Verfahren, mindestens 95 weitere werden von den Betreibern gerade geplant und sollen heuer eingereicht werden. Pernkopf weiter: „Zusätzlich habe ich beauftragt, Standorte für weitere 250 Windräder auszuweisen durch Erweiterung bestehender und Schaffung gänzlich neuer Zonen.“ Diese Zonierung solle 2023 fertig sein. Pernkopf: „Das bedeutet zusammengefasst für das Jahr 2023: 218 Anlagen im Bau, im Verfahren oder in Planung sowie neue Zonen für 250 Windräder. Damit bauen wir unseren Wind-Vorsprung massiv aus.“

Zum Punkt Ausbau der Biomasse – aktuell gäbe es in Niederösterreich 813 Nahwärmeanlagen – verkündete Pernkopf einen Beschluss aus der heutigen Sitzung der Landesregierung: „Für den weiteren Ausbau wurden fünf weitere Projekte um insgesamt 30,8 Millionen Euro beschlossen, ein Drittel werde von EU, Land und Bund gefördert.“ Es handle sich dabei um die Erweiterung der Biomasse-Werke Ternitz, Mödling, Klosterneuburg, Krems und Gars am Kamp. Im heurigen Jahr rechne man zudem mit neuen 20 Biomasse-Projekten und vier Pellets-Werke befänden sich derzeit im Bau.

Als letzten Punkt führte der LH-Stellvertreter den massiven Ausbau der Stromnetzte um 350 Millionen Euro pro Jahr an, unter anderem um den Strom von den Produzenten zu den Verbrauchern zu bringen und Stromschwankungen auszugleichen.

An der Pressekonferenz nahmen auch Frank Dumeier, Vorstand W.E.B. Windenergie, Hans Christian Kirchmeier, Vorstand IG Holzkraft sowie IMWind Geschäftsführer Georg Waldner teil, die allesamt die Energieoffensive des Landes begrüßten. Die Entwicklungen, die man gerade im letzten Jahr miterlebt habe, zeigen, dass man die Energieunabhängigkeit massiv stärken müsse. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien erhöht die Versorgungssicherheit, reduziert die Abhängigkeit vom Weltmarkt, stabilisiert die Preise, steigert die Wertschöpfung im Land, schafft zusätzliche Arbeitsplätze und sorget für saubere Umwelt und Klimaschutz.“ Die gesteckten Ziele werde man im Miteinander von Politik, Unternehmen und der Bevölkerung erreichen.

Quelle Amt der NÖ Landesregierung am 24. Jänner 2023 um 17:30 Uhr


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