Erhöhte Unfallgefahr: 63 Prozent der Fußgänger sind im Straßenverkehr zu dunkel gekleidet

Laut Sichtbarkeitsstudie 2022 vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) sind 63 Prozent der zu Fuß Gehenden mit zu dunkler Kleidung unterwegs und 60 Prozent der Radfahrenden. Das KFV sieht Handlungsbedarf. Schließlich starb in den vergangenen 5 Jahren jeder zweite getötete Fußgänger bei schlechter Sicht.

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Erhöhte Unfallgefahr: 63 Prozent der Fußgänger sind im Straßenverkehr zu dunkel gekleidet

Im Falle einer Kollision, geht es nicht nur darum, wer schuld ist, sondern immer auch darum, wer verletzlicher ist. Gut sichtbar zu sein, ist daher im ureigenen Interesse der schwächsten Verkehrsteilnehmer. Dipl.-Ing. Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV bringt die Vorteile guter Sichtbarkeit auf den Punkt: „Fußgängerinnen und Fußgänger in reflektierender Kleidung können von einem PKW bei Dunkelheit oder schlechter Sicht bereits aus rund 140 Metern Entfernung erkannt werden. Tragen sie helle, kontrastreiche Kleidung, sieht man sie aus rund 40 Metern Entfernung. In dunkler Kleidung ohne Reflektoren werden sie hingegen erst dann entdeckt, wenn sie nur noch rund 25 Meter entfernt sind.“

Jeder fünfte getötete Radfahrende starb aufgrund schlechter Sicht
Im 5-Jahresrückblick wurde im Schnitt jeder zweite getötete Fußgänger und jeder fünfte getötete Radfahrende bei schlechter Sicht verzeichnet. Dipl-Ing. Robatsch appelliert daher: „Helle, reflektierende Kleidung kann Leben retten, denn das Unfallrisiko wird dadurch um fast 50 Prozent gesenkt.“ Beherzigt wird das trotz teils rückläufigem Trend aber noch nicht von allen, wie die Daten der Sichtbarkeitsstudie 2022 des KFV zeigen. Im Zuge dieser Erhebungen werden jedes Jahr ca. 10.000 Beobachtungen in ganz Österreich durchgeführt.

Laut KFV-Sichtbarkeitsstudie sind 63 Prozent der zu Fuß Gehenden aufgrund dunkler Kleidung schlecht sichtbar. 16 Prozent tragen zwar helle Kleidung, aber keine Reflektoren. 21 Prozent haben Reflektoren an ihrer Kleidung und/oder an ihren Accessoires. Ein ähnliches Bild gibt es bei den Radfahrenden. Demnach sind 60 Prozent aufgrund von dunkler Kleidung schlecht sichtbar. 13 Prozent tragen zwar helle Kleidung, haben daran aber keine Reflektoren angebracht. 27 Prozent haben Reflektoren an der Kleidung und/oder an ihren Accessoires (unabhängig von der Ausstattung des Fahrrades).

Tipps zur Erhöhung der Sichtbarkeit:

  • Das Outfit muss rundum, in alle Richtungen reflektieren – vor allem die seitliche Sichtbarkeit ist beim Queren von Straßen entscheidend.
  • Bei Schultaschen und Rucksäcken sind auffällige, helle Farben und kontrastreiche Designs mit reflektierenden Elementen
  • Idealerweise trägt man Reflexmaterialien in Höhe des Abblendlicht-Streuwinkels. Kinder sollten von der Mütze bis zu den Schuhen
  • Radfahrende können sich mittels Reflektoren vom Helm bis zu den Speichen erkennbarer machen. Bei schlechter Sicht ist das Einschalten von Vorder- und Rücklicht vorgeschrieben, wobei die Lichter richtig eingestellt werden müssen.
  • Kfz-Lenkende sollten besonders bei schlechter Sicht ein angepasstes Tempo wählen und erhöhte Achtsamkeit am Steuer zeigen – vor allem im Bereich von Schulen, Event-Locations und Einkaufszentren.
  • Fußgänger sollten stark frequentierte Straßen bei Dämmerung und Dunkelheit nur an gesicherten Stellen queren: Ampelanlagen, Schutzwege, Mittelinseln, Über- und Unterführungen bieten ein Mindestmaß an Sicherheit.
  • Falls es keinen Gehsteig oder Gehweg gibt, muss auf Freilandstraßen von Fußgängern die linke Straßenseite benutzt werden. Dadurch können sie entgegenkommende Fahrzeuge schon von weitem sehen und im Notfall rechtzeitig ausweichen. Idealerweise hält man Blickkontakt zu den Fahrzeuglenkern.

Quelle KFV am 24. März 2023 um 09:15 Uhr


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