Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist eigentlich in Südostasien beheimatet, wurde jedoch wahrscheinlich durch Importwaren aus China nach Europa eingeschleppt. Die erste Entdeckung eines Exemplars von „Vespa velutina“ in Europa erfolgte im Jahr 2004 in Bordeaux. Seitdem hat sich die Asiatische Hornisse über fast ganz Frankreich ausgebreitet und ist auch in Teilen von Portugal, Spanien, Belgien, den Niederlanden und Großbritannien zu finden. Obwohl sie bisher noch nicht in Österreich gesichtet wurde, ist es wahrscheinlich, dass sie sich dorthin ausbreiten wird, da sie bereits in den Nachbarländern Deutschland und Italien vorkommt.
Die Asiatische Hornisse zeigt ein hohes invasives Potential auf. Eine besondere Gefahr stellt sie für unsere heimische Bienen dar: Die Hornisse jagt die Honigbienen effizient und lauert ihnen an ihren Fluglöchern auf. Dies führt dazu, dass die Bienen ihre Arbeit einstellen, aber dennoch Nektar verbrauchen. Studien haben gezeigt, dass die Asiatische Hornisse vor allem im Spätsommer und Herbst die Honigbienen angreift, was zu einem Verlust an fliegenden Bienen und einem verminderten Nahrungseintrag führt. Dadurch könnte auch die Bestäubungssicherheit beeinträchtigt werden. Die genauen Auswirkungen der Asiatischen Hornisse auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt sind derzeit noch nicht vollständig absehbar. Einschleppungen von Tieren haben jedoch in der Vergangenheit oft nachteilige Konsequenzen für fremde Ökosysteme gezeigt. In Bezug auf das Gefahrenpotenzial in Österreich ist ungewiss, wie gut sich die Hornisse an das österreichische Klima anpassen wird und in welcher Dichte ihre Nester auftreten werden. Diese Faktoren werden einen maßgeblichen Einfluss darauf haben, inwieweit die Bienenvölker bejagt werden und welche negativen Auswirkungen die Bienenvölker und damit auch die Imker*innen zu spüren bekommen können.
Wie erkenne ich die Asiatische Hornisse?
Die Asiatische Hornisse ist durch ihre charakteristische Erscheinung gekennzeichnet. Sie hat eine schwarze Grundfärbung mit einem breiten orangen Streifen am Hinterleib sowie eine feine gelbe Binde am ersten Segment. Ihr Kopf ist orange gefärbt, während die Beinenden gelb sind. Die Königinnen können eine maximale Körperlänge von 3 cm erreichen, während die Arbeiterinnen und Drohnen Maße zwischen 1,5 und 2,5 cm aufweisen. Im Vergleich zur Europäischen Hornisse ist die Asiatische Hornisse sowohl in ihrer Größe als auch in ihrer dunkleren Körperfärbung deutlich unterscheidbar.
Hornisse gesehen? Bitte melden!
In Österreich ist die Asiatische Hornisse zurzeit noch nicht gesichtet worden – vermutlich nicht mehr lange. Indem man die Augen offen hält und verdächtige Beobachtung auf naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App meldet, kann man zum Kenntnisstand beitragen. „Wer seine Sichtung auf der Citizen-Science-Plattform naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen kostenlosen App teilt, erhält Bestimmungshilfe durch Fachleute“, verrät Gernot Neuwirth, Betreuer der Meldeplattform naturbeobachtung.at beim Naturschutzbund. „Gleichzeitig profitiert die Wissenschaft von den so gesammelten Daten: Sie werden für Kartierungen, wissenschaftliche Publikationen und als Basis für fundierte Naturschutzmaßnahmen herangezogen.“
Quelle Naturschutzbund Österreich am 26. Juli 2023 um 09:34 Uhr